Neue Webtalk-Reihe zu Islamismus: Was hat Radikalisierungsprävention mit Schule zu tun?
In einer neuen Webtalk-Reihe zum Thema "Schule - Radikalisierung - Prävention: Dialog zwischen Praxis und Forschung" stellen zwischen März und Juni Fachleute aus Wissenschaft und pädagogischer Praxis ihre Ansätze und Forschungsergebnisse zur Prävention islamistischer Einstellungen vor und kommen miteinander und mit den Teilnehmenden ins Gespräch. Die digitale Reihe richtet sich an Lehrkräfte, Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte und findet an zehn Terminen immer dienstags von 16-17.30 Uhr per Zoom statt. Sie wird getragen vom Infodienst Radikalisierungsprävention der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Forschungsnetzwerk Radis, dem Kompetenzzentrum Islamistischer Extremismus (KN:IX), vertreten durch ufuq e.V., und dem Georg-Eckert-Institut.
Schule spielt für die Prävention von demokratie- und menschenfeindlichen Einstellungen eine wichtige Rolle. Als Lern- und Sozialisationsort bietet sie zahlreiche Ansatzpunkte, um Erfahrungen von Gleichwertigkeit, Zugehörigkeit und Teilhabe zu fördern und Jugendliche damit gegen extremistische Ansprachen zu stärken. Dies gilt gerade auch für die Prävention von islamistischen Einstellungen und Verhaltensmustern.
Dabei beschränken sich präventive Formate nicht auf den Unterricht. Ein ganzheitlicher Ansatz umfasst hier ebenso Angebote der schulischen und außerschulischen politischen Bildung, der Schulsozialarbeit und der Schulpsychologie, aber auch solche, die die Schulentwicklung und die Weiterentwicklung des Kollegiums begleiten.
Welche Unterrichtskonzepte und Maßnahmen sind für das jeweilige Kollegium sowie die Schülerschaft geeignet? Wie lassen sich diese Ansätze im Rahmen von Lehrplänen umsetzen und in den Schulalltag integrieren? Wie sollten Bildungsangebote und Präventionsprojekte gestaltet sein, ohne ihrerseits zu Stigmatisierung beizutragen oder extremistische Narrative zu verstärken? Und ist der Präventionsbegriff im Kontext Schule möglicherweise problematisch, weil er aus einer Sicherheitslogik heraus eher defizitorientiert ist, statt wie in der pädagogischen Praxis auf Ressourcen und Stärken zu fokussieren?
Die Webtalk-Reihe beleuchtet diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven: Aktuelle Ergebnisse der Islamismus- und Radikalisierungsforschung werden ebenso vorgestellt wie Ansätze aus der politischen Bildung oder konkrete Modellprojekte der Präventionsarbeit.
Termine und Themen (immer 16-17.30 Uhr):
- 07. März: Wie umgehen mit Schulbuchinhalten zu islamistischem Extremismus?
- 14. März: „Mit der vollen Härte des Gesetzes…“ Zur Balance von Freiheit und Sicherheit im Recht
- 21. März: Doing Radikalisierung – Die Konstruktion eines Problems in der pädagogischen Praxis
- 18. April: Radikale Selbstwirksamkeit? Konsequenzen aus der Silvesternacht für die pädagogische Arbeit
- 25. April: Islamismusprävention aus Perspektive von Lehrkräften und Dozierenden
- 02. Mai: Schule im Spannungsfeld zwischen politischer Bildung und Prävention?!
- 09. Mai: Demokratiestunde: Gelebte Demokratie in der Schule
- 23. Mai: Emotionen und Konflikte in Unterricht und Bildungsarbeit
- 13. Juni: Antisemitismuserfahrungen und -prävention im Kontext Schule
- 27. Juni: Schulen stärken – aber wie? Erfahrungen aus der Unterstützung und Beratung von Schulen im Umgang mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Orientierungen
Anmeldung für alle Veranstaltungen und weitere Informationen: www.radis-forschung.de/WebtalkSchule